Mit dem Projekt „Soziales Engagement“ wollen wir Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit anderen Menschen wecken und fördern.
Dadurch sollen unsere Schüler und Schülerinnen ihre eigene Sozialkompetenz stärken und Solidarität erfahren, wobei der Toleranzbegriff deutlich im Vordergrund steht.
Für unsere Schule haben wir folgendes Modell ausgearbeitet:
Soziales Lernen in Klasse 5: Ausgebildete Lehrer unserer Schule verbringen in der 5. Klasse insgesamt etwa 10 Stunden mit den Kindern und widmen sich im Klassenverband diesem Schwerpunkt (Konfliktbewältigung in der Klasse; der Einzelne im Klassenverband; Verhaltensregeln; ..).
Suchtpräventionstage in Klasse 6: In der 6. Klasse (mit etwa 15 Stunden) finden unsere Suchtpräventionstage statt. Sie sind unterteilt in einen informativen Teil (Kriminalpolizei, Suchtpräventionslehrer, Erkundung verschiedener Institutionen oder Selbsthilfegruppen), in einen freizeitorientierten Teil (Beach-Soccer, Klettern, Selbstverteidigung für Mädchen, Winterschullandheim, Flag-Football, usw.) und einen Teil, in dem wir Erlebtes dokumentieren und reflektieren. Zusätzlich bieten wir themenorientierte Elternabende (z.B. Pubertät …) an.
Großprojekte in Klasse 8:
Im Großprojekt SE (Soziales Lernen) bekommen die SuS einen Überblick über Randgruppen unserer Gesellschaft – von Menschen mit Behinderung bis zu alten und pflegebedürftigen Menschen. Nach einer Einführung besucht jede Klasse im Klassenverband eine soziale Einrichtung und lernt die Schüler /Bewohner kennen (z.B. KBZO, Stiftung Liebenau, Seniorenheim, Blindenschule Baindt, Martinusschule). Es soll eine Art Kooperation entstehen – ein Kennenlernen … ein Austausch … ein Mit- und Füreinander. Diese gemeinsamen Tage helfen Vorurteile und Berührungsängste abzubauen und schulen die SuS in der Übernahme von Verantwortung. Nach dem Großprojekt, das sich über mehrere einzelne Tage erstreckt, müssen alle SuS noch 20 Stunden in einer sozialen Einrichtung erbringen. Diese Einrichtung kann neben der Kooperations-Einrichtung auch jede andere soziale Einrichtungen sein. Diese Stunden sind bis Mitte Klasse 9 zu absolvieren.
Kleinprojekte in Klasse 9: In den Kleinprojekten (Klasse 8/9 mit etwa 20 Stunden) sollen sich unsere Schüler und Schülerinnen nun eigenverantwortlich engagieren. Sei es in der Schule selbst (Streitschlichter, Schulsanitätsdienst, Hausaufgabenbetreuung für 5.Klässler, Betreuung des Schülercafés, Mithilfe bei den Pausenbrotmüttern, usw.) oder auch außerhalb (ehrenamtliche Tätigkeiten in Vereinen, Kirche oder Einrichtungen, z.B. Jugendtraining, Nachbarschaftshilfe o.ä.). Anbei bekommen Sie noch einen Rückmeldebogen, der für Einrichtungen oder Vereine gedacht ist, mit dem das Engagement bestätigt wird. Tätigkeiten an der Schule testieren wir natürlich selbst.
Über die Groß- und Kleinprojekte führen wir für jeden Schüler/Schülerin eine Karteikarte, die es uns erlaubt, Testate auszustellen (wichtig als Beilage für spätere Bewerbungen!).
Verantwortlich für die Organisation und für das Ausstellen der Testate ist unser SE-Team an der Schule: Frau Ehresmann; Frau Schwarz; Herr Seiderer. Unsere Schüler und Schülerinnen dürfen uns auch gerne in der SE-Sprechstunde besuchen, in der wir auf Einzelfälle eingehen oder Probleme besprechen können.
Projekt mit der Stiftung Liebenau:
Gemeinsam Kekse backen
Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Betrieben sollen sich durch eine besondere Form der Kooperation auszeichnen. Die Liebenau Teilhabe gemeinnützige GmbH arbeitet seit fünf Jahren unter anderem mit der Realschule Ravensburg im Rahmen einer solchen Bildungspartnerschaft zusammen. Bisher fanden gemeinsame Aktionen vorwiegend in der Schule statt, aber bei diesem Projekt war alles anders: Insgesamt 30 Schülerinnen und Schüler der Klasse 8d kamen an neun Terminen nach Rosenharz – zum gemeinsamen Keksbacken.
Backen verbindet
Die Aktion lief von Mai bis zu den Sommerferien. Torsten Faden von der Liebenau Teilhabe und Dirk Hartmann von der Realschule Ravensburg begleiteten das Projekt. Jeweils am Mittwochnachmittag kamen drei Schüler in die Küche des Arbeitsbereiches und backten unter fachlicher Anleitung gemeinsam mit zwei Betreuten der Werkstatt Rosmarin-Dinkel-Kekse. Es wurde viel gemeinsam gelacht und es ergaben sich gute Gespräche zwischen Schülern und Betreuten. Das Backwerk wurde dann gleich im Anschluss genascht oder konnte mitgenommen werden.
Berührungsängste abbauen
Die Schüler der 8d hatten alle keine Vorerfahrung mit Menschen mit Behinderung. Den ersten Kontakt haben alle sehr einfühlsam gestaltet. Betreute und Schüler begegneten sich immer sehr freundlich und höflich. Für alle Projektteilnehmer waren es gewinnbringende Begegnungen. Die Aussage einer Schülerin „ Am Anfang hatte ich Bedenken und war sehr unsicher wie ich auf die Betreuten zugehen soll, aber jetzt macht es richtig Spaß, alle sind ja voll nett! „zeigt wie wertvoll solche ersten Begegnungen sind, um Berührungsängste abzubauen.
Das Projekt soll zukünftig ein fester Baustein der Zusammenarbeit mit der Realschule Ravensburg und der Liebenau Teilhabe werden. Die Rahmenbedingungen sind nun festgelegt.
03.08.2017